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Wie kommt man aus einer Volkskundestunde nach Bautzen? – Unsere Erlebnisse beim Osterseminar der JEV

2024. május 27. hétfő 09:02

Auch in diesem Frühjahr wurde das Osterseminar der Jugend Europäischer Volksgruppen (JEV), diesmal von Pawk e.V. (sorbische Minderheit in Deutschland) organisiert und in Bautzen/Budyšin, im geistig-kulturellen Zentrum der Sorben, ausgerichtet. Drei Schüler aus dem DNG, Fanni Koleszár, Bettina Bokros und Flórián Sinkó, haben diesmal die Möglichkeit bekommen, daran teilzunehmen. Über ihre Erlebnisse und Erfahrungen berichten sie.

Was ist JEV/YEN?

Die Jugend Europäischer Volksgruppen (JEV) oder auf Englisch Youth of European Nationalities (YEN) ist eine internationale Organisation, die junge Menschen aus verschiedenen europäischen Minderheiten vertritt. Ihr Ziel ist es, die kulturelle Vielfalt und Identität zu bewahren und die Kontakte zwischen jungen Menschen auf dem gesamten Kontinent zu stärken. Zu ihren Aktivitäten gehört das Organisieren von Veranstaltungen, Camps und Projekten, um den Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern und die Zusammenarbeit der Mitgliedsorganisationen zu fördern.

Warum Bautzen?

Bautzen ist eine kleine Stadt in Ostsachsen, die eine sehr wichtige Rolle bei der Bewahrung der sorbischen Kultur spielt. In der Stadt lebt eine bedeutende sorbische Minderheit, die ihre Traditionen, ihre Sprache und ihr kulturelles Erbe bis heute eifrig pflegt. Die Sorben bereichern das Leben der Stadt mit ihren besonderen kulturellen Ereignissen und farbenfrohen Trachten, so war es wahrscheinlich kein Zufall, dass gerade Bautzen zum Schauplatz des jetzigen Seminars ausgewählt wurde.
Darüber hinaus kursieren in der Stadt Bautzen viele weit verbreitete Legenden und Erzählungen.
Interessant ist die Tatsache, dass Bautzen 15 Jahre lang zum Herrschaftsbereich von König Matthias gehörte, der als König Böhmens auch die Lausitz besaß. Daran erinnert in der Stadt der „Matthiasturm“, benannt nach dem ungarischen König Matthias Corvinus, Seine Darstellung über dem Portal ist eine Originalstatue aus dem Jahr 1483 und gilt als das einzige authentische Bildnis von König Matthias, der für dieses Kunstwerk der Legende nach persönlich Modell gesessen haben soll.

Was ist während des Seminars passiert?

Am Tag nach unserer Ankunft bereiteten die Organisatoren verschiedene Programme für uns vor: Wir konnten an der Eröffnung der Veranstaltung, bei der sorbische Tänzer auftraten, teilnehmen und während einer Stadtführung verschiedene Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale St. Peter oder das Sorbische Museum entdecken. Es gab natürlich Workshops, bei denen diesmal die Menschenrechte im Vordergrund standen. Nach der Arbeit in den Workshops gab es jeden Abend eine andere Veranstaltung mit sorbischen Traditionen wie dem Osterreiterumzug oder dem Bemalen von Eiern mit Wachs im Fokus. Ein Lieblingsprogramm war der „Exchange Market“, auf dem jeder seine eigene Minderheit vorstellen konnte, so haben wir gleichaltrige Jugendliche aus anderen deutschen Minderheiten – Wolgadeutsche, Kroatiendeutsche und Rumäniendeutsche – sowie aus nichtdeutschen Minderheiten, z. B.  Bretonen aus Frankreich oder Ungarn aus der Slowakei, kennengelernt. Während der Seminarwoche fand auch eine große Exkursion zur Erkundung von Cottbus und der Zeche Brandenburg statt. Letztere spielt immer noch eine wichtige Rolle in der Energieversorgung des Landes. Das Bergwerk ist vor allem auf die Gewinnung von Braunkohle spezialisiert und wird nach und nach modernisiert, um die Kohleförderung effizienter zu gestalten und die Umweltbelastung zu verringern.

Wie hängt unsere Reise mit einer Volkskundestunde zusammen?

Im Rahmen des Volkskundeunterrichts an unserer Schule wurden wir in den letzten Monaten mit der ungarndeutschen Medienlandschaft vertraut gemacht. Auch die Neue Zeitung war ein Thema. Unser Lehrer, Herr Surman-Majeczki brachte einige Exemplare der Zeitung zum Analysieren mit, und in einer Ausgabe fanden wir den Aufruf zum JEV-Osterseminar. Wir haben uns für das Programm beworben – und diese Entscheidung keineswegs bereut: Es war eine tolle Erfahrung, an der Veranstaltung teilzunehmen. Alle waren sehr hilfsbereit und tolerant, jeder achtete auf die Bedürfnisse der anderen. Bei Problemen konnte man sich jederzeit an die Organisatoren wenden. Die Organisation war gut durchdacht, nach jedem Programm hatten wir genügend Zeit zum Ausruhen, und das Essen schmeckte hervorragend. Wir sammelten neues Wissen und neue Bekanntschaften. Das Osterseminar gefiel uns also super. Wir sind der GJU sehr dankbar, dass wir all diese Momente gemeinsam erleben durften.

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